Gedenkjahr Kaiser Heinrich II.:Festprogramm für die "Neunjahrhundertfeier des hl. Bistumspatrons Kaiser Heinrich II." 1924
Vor 100 Jahren war es nicht anders, wie die Ordinariatsakte zur Neunjahrhundertfeier des hl. Bistumspatrons Kaiser Heinrich II. über den Festausschuss, unter Schirmherrschaft von Erzbischof Dr. Jakobus von Hauck, zeigt. Schließlich gab es ein Fest für das ganze Erzbistum zu organisieren. Nach vielen Ausschuss-Sitzungen mit Weihbischof Dr. Senger, dem 1. Bürgermeister Luitpold Weegmann und anderen Mitgliedern aus kirchlichen und weltlichen Gremien stand schlussendlich das Festprogramm für die Feierlichkeiten vom 05. Juli bis 13. Juli 1924 in Bamberg fest!
Die Vorfreude darauf lässt sich aus dem Flugblatt in einer Nachlassakte erahnen: „9 Tage wird die altehrwürdige Kaiser- und Bischofsstadt widerhallen von dem Singen und Beten des gläubigen Frankenvolkes, das von den Ufern der Pegnitz und Rednitz und von den Bergen des Frankenwaldes, von den Höhen des Steigerwaldes und des Jura und von dem Tale des Mains in großen Pilgerzügen herbeiströmen wird, dem heiligen Bistumspatron Dank zu sagen für das große Geschenk des christlichen Glaubens, …“.
Das gedruckte Festprogramm belegt, dass neben hl. Messen, Predigten und Pontifikalämtern im Dom (gefeiert u.a. von Bischöfen anderer Diözesen), auch ein extra gedichtetes Festspiel von Eduard Diener mit Musik von Max Schmidtkonz in der Alten Hofhaltung dargeboten wurde. Den Abschluss dieser umfangreichen Festwoche bildete eine Reliquienprozession geleitet von Pierre Nommesch, dem Bischof von Luxemburg.
Die enge Zusammenarbeit zwischen der Kirchenleitung und der Stadtverwaltung Bamberg lässt sich mit Hilfe der Ordinariatsakte belegen. So richtete die Stadt Bamberg einen weltlichen Festabend am 13. Juli 1924 in den Luitpoldsälen aus. Zu diesem Anlass waren neben Pfarreien, Vereinen und Adelsfamilien, auch der Regierungspräsident Otto von Stößenreuther eingeladen. Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Bamberg e.V. plante die Präsentation einer Jubiläumsausstellung im Kapitelshaus von Kunstwerken, Museumsstücken, Urkunden, Fotografien etc. Zur Dokumentation der Feierlichkeiten erschien täglich eine illustrierte Festzeitung, welche nach der 10. Ausgabe zur Bindung kam.
Diese Festschrift und die anderen Archivalien, die als Quelle benutzt wurden, befinden sich im Archiv des Erzbistums Bamberg und können im Lesesaal eingesehen werden.
Verwendete Archivalien:
AEB, Rep. 4/3 Generalia Nr. 89/2a und b
AEB, NL 68 Nr. 2
AEB, Rep. 2 Nr. 2052/5