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Prokollserien auf Bistumsebene

Teaser Vikariatsprotokolle

Die historischen Protokollserien von Leitungsorganen/-behörden des Bistums wurden durch das Archiv des Erzbistums Bamberg digitalisiert und können auf den Rechnern in unserem Lesesaal im Rahmen der „Lesesaaldatenbank“ eingesehen werden.

Vikariatsprotokolle 1597-1822

Das Erzbistum Bamberg ist in der glücklichen Lage, dass sich alle Protokollbände des fürstbischöflichen Vikariats von 1597 bis zur Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts erhalten haben. Seit 2015 wurde dieser unersetzliche Quellenbestand zur Bamberger Bistumsgeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts im Auftrag des Archivs des Erzbistums Bamberg digitalisiert und mit großzügiger Unterstützung der Oberfrankenstiftung restauriert.
Das Fürstbischöfliche Vikariat entstand in der Zeit der Katholischen Reform. Wöchentlich ein bis zwei Mal tagten vom Fürstbischof ernannte Geistliche Räte und berieten anstehende Fragen. Zwischen 1746 und 1806 ist die Serie zweigeteilt in Liber Rerum exhibitarum für eingehende Schreiben und persönlich vorgetragene Anfragen und in Liber Rerum resolutarum für die getroffenen Entscheidungen bzw. ausgehenden Briefe. Die Serie der Protokolle reicht bis über die Säkularisation hinaus bis ins Jahr 1822. 

Eine Einführung in die Bamberger Vikariatsprotokollbände bietet der im November 2018 erschienene Aufsatz:

  • Andreas Hölscher: Die Vikariatsprotokolle des Geistlichen Rats im alten Bistum Bamberg. In: Dippold, Günter (Hg.): Geschichte in Franken 2 (2018), S. 7-30.

Einen Einblick in die Restaurierungsarbeit in Bezug auf die Vikariatsprotokolle gibt ein exemplarischers Restaurierungstagebuch:

Vikariatsgerichtsprotokolle 1548-1675

Für das sogenannte bischöfliche Vikariatsgericht existiert bereits seit 1548 eine Protokollserie (1548-1682; die Jahrgänge 1616-1678 sind nicht erhalten). Der Vikariatsgerichtsprotokollband 1679-1682 ist dem Vikariatsprotokollband 1681-1684 beigebunden. Nach 1682 gehen die Protokollserie des Vikariatsgerichts in die allgemeine Vikariatsprotokollserie ein. Das Vikariatsgericht stand in Konkurrenz zum Domdechanteigericht. Die jeweiligen Zuständigkeiten der Geistlichen Gerichte wurden erst 1754 im Ewigen Rezess geklärt. 

Vikariatsextrakte 1617-1628

Unter der Regie von Generalvikar Weihbischof Friedrich Förner (1568-1630, amt. 1609/1613-1630) wurde die gesamte Diözese Bamberg im Auftrag der Fürstbischöfe Johann Gottfried I. von Aschhausen (amt. 1609-1622) und Johann Georg II. Fuchs von Dornheim (amt. 1623-1633) systematisch visitiert und in diesem Zusammenhang Abschriften von Urkunden und Dokumenten erstellt. Der Zeitraum des dabei erfassten Materials reicht vom 11. bis ins 17. Jahrhundert. Die zwanzig dabei entstandenen Protokollbände umfassen fünf Themenbereiche: 

  • Seelsorgsorganisation, 1617
  • Pfarreien, 1619-1627
  • Stifte, 1624-1625
  • Klöster, 1627
  • Verwaltungsorganisation, 1628

Ordinariatsprotokolle ab 1822

1822 gründete der erste Bamberger Erzbischof in bayerischer Zeit den Allgemeinen Geistlichen Rat bzw. das Ordinariat. An den wöchentlichen Ordinariatssitzungen nimmt der Erzbischof, das Domkapitel, weitere Ressortleiter bzw. heutzutage die Hauptabteilungsleiter teil. Die Protokollserie reicht bis in die Gegenwart (Schutzfrist).

Generalvikariatsprotokolle 1824-1892

Die Serie der Generalvikariatsprotokolle beginnt 1824. In ihr sind die Entscheidungen zu den dem Erzbischof vorbehaltenen Fälle als Dokumentation für das Ordinariat niedergeschrieben. Die Protokolleserie endet 1892. 

Kapitelsprotokolle ab 1821

Das Metropolitankapitel wurde 1821 errichtet. An seinen Sitzungen nehmen ausschließlich die amtierenden Domkapitulare teil. Es tagt in unregelmäßigen Abständen. Die Protokollserie reicht bis in die Gegenwart (Schutzfrist).