Zeitreise zu den Ursprüngen
Ein neuer Band lässt die Gründungszeit der Erzdiözese lebendig werden
Unter der Leitung von Josef Urban, dem Direktor des Bamberger Diözesanarchivs, ist als „Festgabe zum Millennium“ ein umfangreiches Kompendium zur Gründungsgeschichte des Erzbistums Bamberg erschienen. Themenschwerpunkte sind die Organisation des Bistums und die Personengeschichte, vor allem Kaiser Heinrich II., die materielle Lage der Neugründung und eine archäologische Bestandsaufnahme.
Mit großer Sorgfalt untersucht Franz Machilek die rechtlichen Vorgänge rund um die Gründung des Bamberger Bistums, hervorzuheben sind hier wie in dem gesamten Band die informativen Grafiken und die prächtigen Abbildungen – viele davon aus dem unvergleichlichen Perikopenbuch Heinrich II. Gebührend wird das Verhältnis zu den Nachbarbistümern gewürdigt.
Neben ergänzenden Aufsätzen ist die umfangreiche Untersuchung zu den Güterschenkungen Heinrichs II. an das Bistums hervorzuheben; hier wird verdeutlicht, wie sehr dies ein politischer Willensakt war. Josef Urban ergänzt dies Bild aus personengeschichtlicher Perspektive, der Aufsatz von Dieter Weiß über den ersten Bischof Bambergs, Eberhard, rundet das Bild.
Eine gelungene Schrift zum tausendjährigen Bestehen des Bistums. Fallen schon die reichen und sorgfältig wiedergegebenen Abbildungen ins Auge, so überzeugt die Ausstattung des Bandes vollends. Geschichtlich interessierte, auch Laien, sollten sich von den Spezialthemen nicht abschrecken lassen: Hier wird das Bild des Hochmittelalters an einem Beispiel auf sehr lesbare Weise transparent gemacht.
Josef Urban (Hrsg.): Das Bistum Bamberg um 1007. Festgabe zum Millennium. Bamberg 2006 (Studien zur Bamberger Bistumsgeschichte, Band 3). 432 Seiten, 44,80 Euro.
Zu beziehen über das Archiv des Erzbistums Bamberg, Regensburger Ring 2, 96047 Bamberg.
(Aus: Rheinischer Merkur 62 (5. Juli 2007), Nr. 27, S. 24)