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Vor 40 Jahren – Katholikentag in Bamberg

Datum:
Veröffentlicht: 4.8.06
Von:
Elmar Kerner

Vom 13. bis 17. Juli 1966 fand in Bamberg der 81. Deutsche Katholikentag statt. Das Motto der Veranstaltung lautete „Auf Dein Wort hin“. Es war der erste Kongress dieser Art nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil.

Das Konzil und seine Beschlüsse waren es auch, die im Mittelpunkt der Veranstaltung standen. Intensiv wurde über den Weg diskutiert, den der deutsche Katholizismus nach dem Zweiten Vatikanum einzuschlagen habe. Erzbischof Dr. Dr. Josef Schneider (1906 - 1998), der selbst am Konzil in Rom teilgenommen hatte, betonte, dass dieser Katholikentag der vom II. Vatikanischen Konzil gewollten „Erneuerung der Kirche neben selbstverständlicher Wahrung alles unwandelbaren Wesentlichen“ dienen solle.

Neben den zahlreichen Arbeitsversammlungen, Diskussionsrunden, Gottesdiensten und Vorträgen, bei denen beispielsweise der damalige Prof. Joseph Ratzinger über den Katholizismus nach dem Konzil aus katholischer Sicht sprach, gab es auch einige Höhepunkte: Dazu zählte die abendliche Eröffnungsfeier in der Alten Hofhaltung mit zahlreichen Ehrengästen aus Politik und Kirche, wie Joseph Kardinal Frings, Erzbischof von Köln, dann dem Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Konrad Bafile, Bundeskanzler Ludwig Erhard und dem bayerischen Ministerpräsidenten Alfons Goppel.

Zu den eindrucksvollsten Ereignissen des Katholikentages gehörte die traditionelle Heinrichsprozession, die als Reliquien- und Lichterprozession durch die festlich illuminierten Straßen und Gassen der Altstadt führte und vor dem hell erleuchteten Katholikentagsaltar auf dem Domplatz endete. Trotz des regnerischen Wetters nahmen rund 35.000 Gläubige daran teil.

Ebenso groß dürfte die Anzahl der Teilnehmer beim Hauptgottesdienst am Sonntag, den 17. Juli 1966, dem Fest des heiligen Heinrich, gewesen sein. Erzbischof Schneider hielt ein Pontifikalamt wie auch die Festpredigt.

 

Der Katholikentag von Bamberg ist als „Tag der Bescheidung“ in die Geschichte eingegangen. Viele Begegnungsmöglichkeiten, wie von Verbänden und Landsmannschaften, oder auch die bisherige große Auswahl an Nebenveranstaltungen waren ebenso stark beschränkt worden wie auch Fahrten in die Umgebung des Veranstaltungsortes, wo man die fränkische Landschaft hätte erleben können. „Der Bamberger Katholikentag war der Versuch, einen großen Inhalt in einen kleinen Rahmen zu bringen.“ Diese Inhalte waren das Konzil und seine Folgen, die Ökumene und die Diskussion um die Bekenntnisschule. Bei all den Abstrichen, die vor allem am Begleitprogramm gemacht wurden, hat sich Bamberg als hervorragender Gastgeber erwiesen.