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Karfreitagsbittgang zur Altenburg:"Prozessionsordnung" von 1932

AEB Rep. 70 NL132 Nr. 51 Titel
Datum:
Veröffentlicht: 25.3.24
Von:
Lorina Kastl, Jonas Reh

Am Karfreitag findet um fünf Uhr morgens in Bamberg ein Bittgang mit mehr als tausend Gläubigen statt. Dieser beginnt an der Oberen Pfarre und führt über die Altenburg zur Kirche St. Getreu, in der eine Schlussandacht gehalten wird. Die Prozession beruht auf einer langen Tradition, die ihre Anfänge wohl Ende des 19. Jahrhunderts als private Initiative genommen hat.

"Prozessionsordnung" von 1932

Im Archiv des Erzbistums Bamberg findet sich ein schriftlicher Nachweis dieses Bittgangs aus dem Jahr 1932. Es handelt sich dabei um ein mit kirchlicher Druckerlaubnis des Bamberger Generalvikariats  herausgegebenes Heftchen mit dem Titel „Karfreitagsbittgang zur Altenburg“ (Hg.: "P.D.").

Die darin festgelegte Wegfolge gibt die auch heute noch abzugehende Strecke wieder: "Die Prozession beginnt vor dem Missionskreuz (1) an der Oberen Pfarre, setzt dann seinen Weg fort zum Kreuz (2) am Karmelitenkloster, den Knöcklein hinab zur Altenburgerstraße, daselbst 3. Kreuz. Weiter geht es, an der Villa Rosa (4. Kreuz) zur Kreuzigungsgruppe vor der Altenburg hinauf. Von hier aus geht es zur Wegkapelle des gefangenen Heilandes hinüber nach Rothof am Rande des Michaelsberger Waldes hinab zum Kreuz (6) vor der Villa Remeis und dann zur St. Getreukirche, woselbst der Bittgang sein Ende findet."

Auch damals begann die Prozession um fünf Uhr, wie das Heft deutlich macht. Des Weiteren lassen sich darin noch die Zugsordnung sowie die Gebetsordnung finden. Es wird darauf verwiesen, "daß es sich hier um einen Buß- und Bittgang, zugleich aber um eine Dankeswallfahrt für Christi Erlösungstod handelt."

Archivbestand Nachlass Kaplan Adolf Fick

AEB Rep. 70 NL132 Nr. 51 (S. 2 u. 3)

Das Heft stammt aus dem Nachlass des Kaplans Adolf Fick (Rep. 70 NL 132 Nr. 51). Er wurde am 12.04.1913 in Traustadt geboren und studierte in Bamberg Philosophie und Theologie. Nachdem er am 26.02.1939 zum Priester geweiht wurde, war er zunächst Kaplan in Lahm (Lkr. Kronach) und ab Juni 1939 Kaplan in Seßlach. Im Oktober 1940 wurde er als Sanitäts-Soldat einberufen und ist seit Februar 1943 in Russland vermisst. 

Das Archiv des Erzbistums Bamberg bewahrt neben den amtlichen Unterlagen der einzelnen diözesanen Behörden auch die schriftlichen Nachlässe von Geistlichen, Fotografen, Architekten, Künstlern oder katholischen Laien auf. Diese schriftlichen Unterlagen ergänzen und bereichern oft die amtliche Überlieferung und dokumentieren Leben und Wirken der einzelnen Personen.

Digitalisate zur Archivalie

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