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In memoriam Papst Johannes Paul II.

Datum:
Veröffentlicht: 12.4.05
Von:
Dr. Josef Urban

Kleinausstellung im Diözesanarchiv Bamberg - Papst war großer Förderer des kirchlichen Archivwesens

Nach dem Tod von Johannes Paul II. bis zum Konklave hat das Archiv des Erzbistums Bamberg einiges über das Leben dieses Papstes aus seinen speziellen Sammlungsbeständen zusammengetragen und in acht Vitrinen präsentiert. Der Bogen spannt sich von Zeitungsausgaben aus dem Pressearchiv der Kirchenprovinz, über Papstmedaillen, kirchlichen Postalia bis hin zum Modell des Papstaltares von 1989 und  dem Dankesbrief des Papstes an Erzbischof Emeritus Dr. Karl Braun vom 4.8.2001.

Im Kanon der Abteilungen eines bischöflichen Ordinariats kommt dem Diözesanarchiv eine besondere Stellung zu. Es ist das “Gedächtnis der Verwaltung”, das nur dann gut funktioniert, wenn es entsprechende personelle, fachlich qualifizierte und materielle Unterstützung erhält. Dabei gehen die heutigen Diözesanarchive schon auf eine Bestimmung des Konkordats zwischen dem Königreich Bayern und dem Hl. Stuhl von 1817 zurück, wonach der König, und dem Konkordat von 1924 zufolge, der Bayerische Staat für eine geeignetes Gebäude für das kirchliche Archiv sorgen muß, damit die Betreuung und Erhaltung jeglichen Schriftguts, das aus einer amtlichen oder privaten kirchlichen Geschäftsführung erwachsen ist, gewährleistet werden kann. Der Codex von 1983 drückt dies unmißverständlich aus, wenn er von “maxima cura” spricht, von größter Sorgfalt, mit der die Dokumente im sicheren Ort des Archivs aufbewahrt werden müssen.

Der verstorbene Papst hat sich dem kirchlichen Archivwesen und der kirchengeschichtlichen Forschung gegenüber nicht nur durch die weitere Öffnung des Vatikanischen Geheimarchivs verantwortlich gezeigt. Im Oktober 1991 empfing er die Teilnehmer des in Rom tagenden Internationalen Kirchenarchivtags. 1997 hat sich in seinem Auftrag die “Päpstliche Kommission für die Kulturgüter der Kirche” in einem eindrucksvollen Dokument der Notwendigkeit und der pastoralen Funktion der kirchlichen Archive gewidmet. Deren grundsätzlichen Aussagen wurden auch beim Neubau des Diözesanarchivs Bamberg von 1998 bis 2001 berücksichtigt.

Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten (außer Freitag) im Archiv des Erzbistums Bamberg, Regensburger Ring 2, zu besichtigen.