Diözese würdigt Leben und Werk der Mystikerin Sr. Columba Schonath (1730-1787) mit neuem Buch

Im Zeitalter der Vernunft galten Visionen grundsätzlich als problematisch. Zu leichtgläubig war man in früheren Zeiten mit unerklärlichen Phänomenen umgegangen. Heute nach über 200 Jahren ist eine nüchternere Sicht auf Columba Schonath und ihre Visionen möglich. So konnte am Donnerstag, den 4.12.2008 der Band 4 der „Studien zur Bamberger Bistumsgeschichte“ im Rahmen einer Feierstunde bei Anwesenheit einer großen Interessentenschar an Erzbischof Dr. Ludwig Schick und Erzbischof em. Dr. Karl Braun überreicht werden. Das vorliegende Buch umfasst die schon lange geforderte wissenschaftliche Edition der von Sr. Columba eigenhändig niedergeschriebenen Visionen und Erlebnisse. Diese reihen sich in die große Tradition der christlichen Mystik ein. Nach anfänglich schroffer Ablehnung wurden sie auch damals von den Mitschwestern Sr. Columbas anerkannt. Überzeugend war vor allem das Lebenszeugnis der frommen und bescheidenen Ordensfrau. 

1999 wurde das Seligsprechungsverfahren durch den damaligen Erzbischof Dr. Karl Braun eröffnet. Erzbischof Schick, der zugleich der Vorsitzende der Seligsprechungskommission ist, hob in seiner Dankesrede die Bedeutung des fundierten Quellenwerkes hervor. Nun sei es der interessierten Öffentlichkeit erstmals möglich, sich umfassend mit dem Leben, der Person und den Visionen von Sr. Columba auseinander zu setzen. Er bedankte sich für die gelungene Arbeit bei allen beteiligten Autoren, dem Herausgeber Prof. Dr. Franz Kohlschein und dem Herausgeber der Studienreihe Archivdirektor Dr. Josef Urban.

„Contemplata aliis tradere – die Frucht der Betrachtung und Erfahrung anderen weitergeben“: dieser dominikanische Leitspruch wird mit der aktuellen Neuerscheinung ansprechend erfüllt. Der ausgezeichnet bebilderte Band ist im Archiv des Erzbistums, Regensburger Ring 2, 96047 Bamberg, Tel. 0951/4074711, Mail: archiv@erzbistum-bamberg.de zum Preis von 27,50 € (zzgl. Versand) erhältlich.