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Der heilige Wenzel und Litzendorf

Datum:
Veröffentlicht: 9.6.08
Von:
Dr. Josef Urban

Forschungen am Archiv des Erzbistums

Ein Steinrelief aus dem späten 14. Jh., das den hl. Wenzeslaus zeigt und das sich heute an der ehemaligen Alten Schule in Litzendorf befindet, war für den Kunsthistoriker Dr. Marco Bogade der Anlass, zum Thema „Der hl. Wenzel in der fränkischen Kunstgeschichte“ zu forschen. Das Zentrum der Arbeit ist das Litzendorfer Relief, das in der kunsthistorischen Forschung bisher zu Unrecht wenig Beachtung fand.

Wichtige Recherchearbeit zur Geschichte des hl. Wenzel in Süddeutschland mit Schwerpunkt in Franken, leistete der Litzendorfer Lehrer und Heimatforscher Ferdinand Höfling (1915-1995). Seine Forschungen hat er im Jahre 1992 in einem etwa 100seitigen, unveröffentlichen Typoskript mit dem Titel „Der heilige Wenzeslaus in Litzendorf. Heimatgeschichtliche Studie“ zusammengefasst, das im Archiv des Erzbistums Bamberg verwahrt wird. Außerdem liegen in dem im Jahr 2000 durch die Lehrerin Anni Röckelein dem Archiv übergebenen Nachlassunterlagen zahlreiche Briefe, Xerokopien und Exzerpte. Ferdinand Höfling gibt in seinen Forschungen nicht nur einen Überblick über die literarische Tradition der Wenzelslegenden, sondern auch einen historischen Abriss über die Geschichte Böhmens von der Zeit der Přemysliden bis hin zu den Hussitenkriegen. Die Verehrung des böhmischen Nationalheiligen in Franken war für ihn von besonderem Interesse.

Das Archiv des Erzbistums ist zudem an weiteren Unterlagen interessiert, die sowohl den Nachlass von Lehrer Höfling als auch dessen Lebenswerk dokumentieren und für die Nachwelt erhalten.