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Archiv ein Jahr in neuen Räumen

Datum:
Veröffentlicht: 25.2.03
Von:
Elmar Kerner
Ein Jahr ist es her, dass das Archiv des Erzbistums Bamberg in sein neues Gebäude, am Regensburger Ring in Bamberg eingezogen ist. Nach dem Umzug ist längst wieder der Alltag eingekehrt. Business as usual also?
 
Ja und Nein: Natürlich haben die Archivarinnen und Archivare ihre zahlreichen Aufgabenbereiche zu erfüllen wie die Benutzerberatung, die Beantwortung von genealogischen, wissenschaftlichen und heimatkundlichen Anfragen, die Betreuung der umfangreichen Bestände, die Beratung zahlreicher kirchlicher Stellen und Institutionen in Registratur- und Archivfragen oder die Erstellung von kleineren Ausstellungen teils mit Publikationen, um nur einige zu nennen.
 
Haben sich die Arbeitsfelder zwar kaum verändert, so doch die Arbeitsbedingungen: Jeder, der die beengten Verhältnisse im alten Gebäude kannte, wird die neue Umgebung zu schätzen wissen. Im neuen geräumigen und lichtdurchfluteten Lesesaal können die Benutzer ungestört die Archivalien einsehen, ohne dass nach einer gewissen Zeit Sauerstoffgehalt und Temperatur der Raumluft bedenkliche Werte einnehmen. Für individuelle Pausen steht ein Bistro mit warmen und kalten Getränken zur Verfügung. Vorbei sind die Zeiten, in denen die Benutzer gerade jetzt im Winter mittags ins Freie geschickt werden mussten, damit sie einen Imbiss zu sich nehmen konnten. Mit der Erhöhung der Arbeitsplätze stieg auch die Zahl der Archivbenutzer. Innerhalb des ersten Jahres im neuen Archiv hat sie sich verdoppelt.
 
Der Archivneubau ist so konzipiert, dass er auf Jahrzehnte das Schriftgut kirchlicher Einrichtungen übernehmen kann. Gerade im Magazinbereich waren im Altbau seit Jahren jegliche Reserven erschöpft. Jetzt hingegen kann sich das Archivpersonal ganz gezielt um Aktenbestände kümmern, die Gefahr laufen verloren zu gehen. Mangels Platz konnten in den vergangenen Jahren beispielsweise Pfarrarchive nur im äußersten Notfall übernommen werden. Jetzt kann vielen Pfarreien, die sich um die Erhaltung ihrer oft umfangreichen Archive sorgen, ganz gezielt deren Deponierung als Dienstleistung der Erzdiözese angeboten werden. So gelangten allein im vergangenen Jahr 13 Pfarrarchive nach Bamberg, doppelt so viele wie in den Jahren zuvor. Dabei ist das Archivpersonal bemüht, diese Unterlagen sofort in einen Ordnungszustand zu bringen, der eine Benutzung der Archivalien erlaubt.
 
Die Erzdiözese Bamberg besitzt derzeit eines der modernsten Archivgebäude in der Bundesrepublik Deutschland. Das hat unter anderem Auswirkungen auf die Öffentlichkeitsarbeit. Gezielt können nun Führungen für Interessierte durch das Haus angeboten werden, nicht zuletzt um Hemmschwellen bei der Benutzung abzubauen. Denn prinzipiell kann nämlich jeder das Zentralarchiv der Erzdiözese nutzen. Bisher war ein Gang durch die alten Magazinräume aus Platzgründen schlichtweg unmöglich.
 
So hat sich nach dem Umzug in das neue Archivgebäude manches verändert, vieles zugunsten der Benutzer. Mit dem Neubau hat das Archiv des Erzbistums Bamberg die Archivlandschaft in Bamberg entscheidend bereichert und präsentiert sich nun als offenes Haus für Forschungen vor allem im kirchlichen Bereich.